Hochschulpreis Holzbau 2025 - Die Preisträger
Vier Preise und vier Anerkennungen – Erstmals 80 Projekteinreichungen

Alle zwei Jahre sind Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens eingeladen, im Rahmen des Hochschulpreises Holzbau ihre neuen Ideen für die Verwendung von Holz- und Holzwerkstoffen im Holzbau zu präsentieren. In diesem Jahr wurde der Hochschulpreis Holzbau bereits zum 6. Mal vergeben. Vier Projekte wurden mit Preisen und vier mit Anerkennungen gewürdigt.
Den 1. Preis erhielt das Projekt Børsen Hjemsted for Dansk Håndværk der Technischen Universität Darmstadt, bei dem ein neues Holzgebäude auf der Brandruine der Alten Börse in Kopenhagen geplant ist, das neue Nutzungsmöglichkeiten erschließt. Die Jury hat für diese herausragende Auseinandersetzung mit dem konstruktiven Holzbau den ersten Preis vergeben und ihn mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert. Das Projekt Laube am Feld des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wurde für seine Idee eines Gebäudes für genossenschaftliches Wohnen, das durch den Holzbau eine nachhaltige Übersetzung findet, gewürdigt. Die Jury zeichnete die Arbeit mit dem zweiten Preis aus und vergab ein Preisgeld von 1.500 Euro. Ferner wurden zwei 3. Preise mit je 500 Euro Preisgeld vergeben: Zum einen an das Projekt In Transit der Technischen Universität Braunschweig (TUBS), das die Transformation und Erweiterung des denkmalgeschützten Gebäudes des Hauptbahnhofs Braunschweig zum Ziel hat. Zum anderen an das Projekt Flexisbad der Universität Stuttgart, das die Potenziale für die Transformation eines historischen Badgebäudes in eine wandelbare Gebäudestruktur aus Holz auslotet.
Die Auslobung des Hochschulpreises Holzbau motivierte Vertreter:innen aus 33 Hochschulen und 48 Lehrstühlen sich mit erstmals insgesamt 80 Projekten um den Hochschulpreis Holzbau zu bewerben. Die Einreichungen wurden von der zehnköpfigen Jury unter Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Diana Reichle von der Fachhochschule Dortmund, gesichtet und begutachtet. Die Jurysitzung fand im historischen Bauhausgebäude in Dessau statt.
Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen verliehen die Holzbau Deutschland Leistungspartner am 27. Mai 2025 den Hochschulpreis Holzbau 2025. Die Preisverleihung fand im Rahmen der LIGNA, der internationalen Fachmesse für die internationale holzbe- und -verarbeitende Industrie, statt.
Der Hochschulpreis Holzbau 2025 wird von den Holzbau Deutschland Leistungspartnern ausgelobt. Die Holzbau Deutschland Leistungspartner sind ein Zusammenschluss führender Hersteller von Baustoffen, Bauelementen und Baumaschinen mit Holzbau Deutschland und seinen Landesverbänden.
Im Jahr 2015 wurde der Hochschulpreis Holzbau erstmals ausgelobt und anschließend alle zwei Jahre vergeben. Er sensibilisiert für den Baustoff Holz und gibt den Studierenden Impulse für das Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz. Vorrangiges Ziel des Preises ist es, die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffes auch in Wissenschaft und Lehre zu fördern.
Bildergalerie zur Preisverleihung des Hochschulpreises Holzbau 2025
1. Preis_Børsen Hjemsted for Dansk Håndværk
Technische Universität Darmstadt

Aus dem Alten wächst das Neue. Im Wechselspiel mit der Brandruine des Bestandes der Alten Börse in Kopenhagen setzt diese Arbeit den Holzbau kraftvoll in Szene. Über den spannungsreichen Kontrast der Werkstoffe hinaus überzeugt das stringente Raumprogramm mit seinem durchdachten Nutzungskonzept. Auch in seiner Dimension angemessen würdigt dieser Entwurf damit das Ereignis und gibt so einem Wahrzeichen Kopenhagens sprichwörtlich einen zukunftsfähigen Inhalt.
Die Jury vergibt für diese herausragende Auseinandersetzung mit dem konstruktiven Holzbau den ersten Preis.
2. Preis_Laube am Feld
Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)

„Teilhabe und Gemeinschaft“ unter diesem Leitgedanken entwickelt der Entwurf ‚Laube am Feld‘ einen angemessenen Rahmen für die Idee des genossenschaftlichen Lebens am Tempelhofer Feld in Berlin. Die kluge Balance von Wohnen, Arbeiten und Begegnung findet in der konsequenten Umsetzung durch den Holzbau eine nachhaltige Übersetzung. Beispielhaft nutzt der Entwurf die Qualitäten der Konstruktion mit Holz und zeigt etwa durch den Einsatz von Gusslehmdecken das Potenzial des Holzbaus im Zusammenspiel mit Materialien hoher Nachhaltigkeit.
Die Jury würdigt die Arbeit mit dem zweiten Preis.
3. Preis_In Transit – Transformation Hauptbahnhof Braunschweig
Technische Universität Braunschweig (TUBS)

Als Erweiterung eines denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes aus den 60er-Jahren bildet die durchdachte Setzung der Gebäudekörper einen Zwischenraum, dessen Volumen eine gleisüberspannende Bahnhofshalle entstehen lässt. Das großformatige Gebäudeensemble demonstriert selbstbewusst die Leistungsfähigkeit des mehrgeschossigen Holzbaus und bleibt weitgehend in einer für den Holzbau typischen Formensprache. Die stringente Durcharbeitung der Konstruktion auf der Grundlage eines traditionellen japanischen Holzknotens „Yatoi hozo sashi“ überzeugt die Jury.
3. Preis_Flexisbad
Universität Stuttgart

Der Entwurf lotet die Potenziale für die Transformation eines historischen Badgebäudes in eine wandelbare Gebäudestruktur aus. Dabei soll zukünftig unterschiedlichen Nutzungskonzepten auch baulich entsprochen werden, indem das historische Tragwerk freigelegt und als Grundlage einer neuen, flexiblen Struktur statisch ertüchtigt wird. Die Tragfähigkeit des entwickelten Ansatzes kann nach Überzeugung der Jury erst mit den Erfahrungswerten aus der Praxis abschließend bewertet werden. Dies kann durch den Einsatz reversibel montierter Modulelemente in Holzbauweise gelingen.